M. hat gestern Abend freihändig ein Gedicht aufgesagt. Es ging über das Meer. So ungefähr:“ Das Meer reicht bis zum Strande, dann verläufts im Sande, ganz plötzlich und abrupt…“ Eine langsame Wiederholung zum Mitschreiben war leider nicht möglich. Ich solle doch Heinz Erhardt googeln. „Du bist in 10 Minuten fertig“ trotzdem wollte ich gleich sofort jetzt. „Du bist ja noch dickschädlicher“! Dieses Wort gefällt mir sehr gut, die Sprechweise von „dickschädliger“! Und der letzte Satz zum Thema: „Mach doch watte willst!“ Na gut, dann mach ich das. Ich nehme ein anderes Gedicht. Eins, was zur momentanen Situation passt. J. macht unter mütterlicher Aufsicht Schreibübungen („Nochmal!“) und U. gibt fachkundige Kommentare („Das soll ein O sein?“). Also, noch’n Gedicht:
Heinz Erhardt
Die Schule ist, das weiß man ja,
in erster Linie dazu da,
den Guten wie den Bösewichtern
den Lehrstoff quasi einzutrichtern;
allein, so ists nun mal hinieden:
die Geistesgaben sind verschieden.
Mit Löffeln, ja sogar mit Gabeln,
frißt Kai die englischen Vokabeln.
Karl – Heinz hat aber erst nach Stunden
die Wurzel aus der Vier gefunden.
Und doch, Karl-Heinz, als dumm verschrien,
wird Chef – und man bewundert ihn,
und Kai in Uniform gezwängt,
steht an der Drehtür und empfängt
und braucht in Englisch höchstens dies:
„Good morning, Sir“ und manchmal „Please“
Hieraus ersieht der dümmste klar
daß der, der dümmer, klüger war!
Hier kommt noch das Gedicht…
Esst mehr Fisch
Das Meer reicht bis zum Strande
und dann verläuft’s im Sande
ganz plötzlich und abrupt.
In ihm gibt’s viele Fische,
die essen wir bei Tische
gekocht und abgeschuppt.
Doch wozu gibt’s die Gräten?
sie wären nicht vonnöten,
sie schmälern den Genuß.
Denn bleibt mal eine stecken,
so kann man leicht verrecken –
viel eher als man muß!
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