Seit Wochen beginnen wir unsere Deutsch-Stunden mit dem Mitteilen der schönen Momente, die Fünfer sollen darauf achten, wann es ihnen richtig gut geht. Kleinigkeiten, große Momente, Gedanken, alles erlaubt und erwünscht: Sonnenstrahlen auf dem Tisch, von Papa geweckt, mit kleinem Bruder gekuschelt, nicht in die Schule müssen, mit Freundin gelacht, Jungs verarscht, keine Hausaufgaben gehabt, eine Eins bekommen, mit Freunden gespielt….
Als Reflexion haben die Kinder dann Briefe an sich selbst geschrieben, geöffnet werden sie in einem Jahr (oder in 5). Impulse, worüber sie schreiben können, standen an der Tafel. Wünsche, Lachen, Sorgen, Hoffnungen, Liebe, Freundschaft, Glück, Lernen….
- Ich hasse Nutella mit Butter.
- Ich und sie sind BFFs.
- Ich muss lachen wenn ich Hausmeister höre.
- Ich habe gehofft, wir kriegen schönere Jungs.
- Ich habe Angst, dass der Krieg aus der Ukraine zu uns kommt.
- Ich mag Bäume.
- Ich lerne schon mehr als ich muss.
- Ich liebe meinen kleinen Bruder, auch wenn er nervt.
- Als meine Katze mich geleckt hat musste ich lachen.
- Ich mag es nicht, wenn wir uns streiten.
- Ich hoffe, ich kriege ein gutes Zeugnis, nicht, weil ich dann gelobt werde, sondern wegen dem Geld.
- Mein Wunsch ist dünner zu werden.
- Ich wünsche mir eine schöne Freundin.
- Ich möchte ein Jahr Ferien.
- Ich möchte nicht, dass die ganzen grünen A***** über uns regieren und uns sagen, dass wir vegan werden sollen und Elecktrokisten fahren sollen.
- Lachen ist gesund
- Wir nerfen alle Lehrer aber egal.
- Ich arbeite gern mit einem Spaten.
- Ich muss mich in der Schule besser werden.
Ich freue mich schon darauf, wenn die dann Jugendlichen ihre Briefe lesen werden und was sie dazu sagen. Als meine Grundschullehrerin auf einem Klassentreffen solche Briefe vorgelesen hatte, lachten wir viel, waren aber auch gerührt. Ich wollte damals ein Haus, einen Mann und zwei Kinder. Habe ich.