Bevor wir überhaupt eingelassen wurden, mussten wir an der Pforte unsere Ausweise und eine Belehrung abholen. Mit der unterschriebenen Verpflichtung zur Wahrheit um den Hals warteten wir dann darauf, dass die Uhr unsere Abholzeit anzeigte und wir in einen Videoraum geführt wurden. An einer Linie nahmen wir Aufstellung. erfuhren etwas über die Brisanz des Themas, die Notwendigkeit der Behörde und antworteten wahrheitsgemäß auf die Fragen des Chefbeamten, der sich fleißig Notizen machte. Als wir zugaben: „Ja, ich habe heute schon mal gelogen.“ durften wir uns frei bewegen,
- in der Fachabteilung für Lügenerziehung und angewandte Pinocchio – Forschung,
- der Abteilung für strategische Täuschung,
- der Zentralen Lügenanlaufstelle,
- der Kommission für Glaubwürdigkeit,
- der Prüfstelle für Fälschungen und ihr Gegenteil.
- dem Labor für Lügenerkennung,
- der Dienststelle für Wahrheitsfindung und -sicherung,
- und der Medienstelle für alte und neue Fake News
Was für eine Ausstellung!
Mit Freunden waren wir im Januar im Hygiene-Museum in Dresden, um genau diese Ausstellung – „Fake“ – zu besuchen. (Endet im März 23) Wir staunten nicht schlecht über die Vielseitigkeit, die Ideen, die Umsetzung, die Erklärungen, die Ausstellungsstücke, die sprachlichen Erfindungen und die vielen Mitmachangebote. Total witzig fand ich, die Leute zu beobachten, die an Türen rüttelten, die laut Schild geschlossen waren, oder auf die Fahrstuhlknöpfe drückten, um zur Dachterrasse mit Pool und Bar zu gelangen, oder ins zweite Untergeschoss, nach Bielefeld. Es war beruhigend, dass ich nicht alleine reingefallen bin. Der abschließende Stempel bescheinigt mir auf der Lochkarte: „Die Wahrheit sagt Danke“ Gut, dass wir da waren, und gut, dass es ein Magazin zum Nachlesen gibt! Danke, ihr Dresdner!
Das Hygienemuseum in Dresden ist großartig und diese Ausstellung klingt einfach genial. Schade, dass Dresden so weit ist.
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