Was für ein Sport!

 Voller Enthusiasmus erzählt unser kleines Kind immer von seinem Training, seiner Mannschaft und seiner Sportart: Rugby. Nun stand sein erster Einsatz an, 2. Bundesliga, Halle gegen Potsdam, beides Uni-Mannschaften. Klar, das wir das miterleben wollten. Große Enttäuschung, sein Spielerpass, rechtzeitig beantragt, war noch nicht angekommen, also durfte er nicht mitspielen und sah mit uns vom Spielfeldrand zu. Glühwein hielt uns ein wenig warm, einige Zeit zumindest, auch Kapuzen halfen. Die Jungs Männer auf dem Platz spielten sich warm. In der ersten Halbzeit führten die Uni Rovers, Klein F ärgerte sich über seinen verpassten Einsatz, doch freute sich natürlich für seine Mannschaft, die seit langem nichts gewann. Ich für meinen Teil war froh, dass das Kind neben uns stand und nicht auf dem Platz umherrangelte! Der erste musste vom Feld, auch mit Eisspray blieb die Hand verletzt, etwas Weißes soll zu sehen gewesen sein. Ein paar Meter neben uns stand der Spieler, dem vor ein paar Wochen ein Tritt auf die Hand mehrere gebrochene Knochen bescherte. Sagte ich schon, dass ich froh war, dass der Spielerpass des Kindes nicht rechtzeitig kam? Auch wenn er auf einer seitlichen Position gespielt hätte, die Nummer 11, die schnell rennen muss. Aber auch hier gab es viele  gehäufte Spieler, Köpfe und Körper, die unten lagen, Stollenschuhe und Rempelschultern, die um den Ball kämpften. Tackeln hört sich ganz sportlich an, doch im Prinzip war das ein mit aller Kraft Umhauen, von vorne, hinten, der Seite, alle drauf. Ich konnte gar nicht hinsehen und konzentrierte mich auf den Glühwein. Einer blieb dann auch liegen, als alle anderen schon wieder auf waren. Stabile Seitenlage. 5 Minuten Bewusstlosigkeit, dann, endlich lautes Gestöhne, der Spieler konnte vom Platz geführt werden. Blaulicht, Sanitäter, nach ein paar Minuten kam die Notärtztin mit dem Hubschrauber. Auch die Polizei stand einige Zeit am Spielfeldrand. Das Spiel ging dann noch weiter, doch bei „unserer“ Mannschaft war die Luft raus, die gegnerischen Spieler sahen auch alle irgenwie viel größer und bulliger aus, das Spiel ging verloren. Inzwischen war es schon fast dunkel und fing an zu Nieseln. Da wir nunmehr sehr besorgte (und bestürzte) Eltern sind versuchten  wir dem Kind zu vermitteln, dass Kontaktsportarten Scheiße sind. Da scheinen unsere Meinungen jedoch auseinander zu gehen.

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