Mit den Fünfern machen Projekte im Unterricht Spaß, sie tauchen ganz in eine andere Welt ab, nur ein, zwei schaffen das nicht und sind „cool“ oder albern rum. In Geschichte behandeln wir gerade die Steinzeit und auch im Kunstunterricht ist Höhlenmalerei ein Thema. Also haben wir beides verbunden. Im Kunstraum habe ich eine obere Ecke mit vorher zerknülltem, grundiertem Packpapier verkleidet. Das war gar nicht so einfach und hat mich einen Nachmittag gekostet. Ebenfalls zerknülltes Packpapier, etwa A4 groß, habe ich an die Wände in Fußbodenhöhe, unter die Tische und an versteckte Stellen geklebt. Holzkohlestückchen, Wachsmalstifte, Buntstifte und Wasserfarbnäpfe, alles in Erdfarbtönen, war bereitgestellt und die Schüler sollten sich ein altes T-Shirt mitbringen. Zur ersten Stunde war es noch richtig dunkel, sie durften noch nicht in den Raum, sollten sich umziehen und alle ihre Schulsachen draußen lassen. Einigen Schülern gab ich eine Kerze (im Glas) in die Hand, dann gingen wir durch den finsteren Vorbereitungsraum in die „Höhle“, die war auch durch flackernde Kerzen spärlich beleuchtet. Jeder suchte sich seine Wandfläche aus, zur Inspiration gab es noch Bilder aus Lascaux und schon wurde eifrig gemalt, auch mit den Fingern. Die fertigen Tiere sollten noch ausgerissen werden und ich klebte sie an die Stellen der Höhle, die Künstler sich aussuchten. Mit einem Handabdruck haben alle noch „unterschrieben“. Ich glaube, ich muss das alles noch lange hängen lassen, denn sie sind voller Stolz auf ihre Arbeit. Auch die älteren Jahrgänge schauen genau hin, niemand vermisst die Bilder, die vorher die Ecke zierten und niemand lästert über absonderliche Tierwesen. Es lebe die Kunst!