Wir sind alle froh und auch wieder munter, da wir die letzte Schulwoche für dieses Jahr nun hinter uns haben. Als am Donnerstag dreiviertel elf der Hammer fiel, musste ich ihn nur noch wieder in den Schrank legen. Und dann nach Hause fahren. 10 Minuten später dekorierte ich das Sofa. Der Rückblick der letzten Woche:
- Drei Zehner-Mädels bauten (mit dem Hammer) Billy innerhalb von 15 Minuten auf, die Jungs machten nur sexistische Bemerkungen.
- Diese Jungs hatten Kaffee gekocht, jedoch trank niemand der Klasse gerne Kaffee.
- Die Frühstücksstunde mit der Parallelklasse verlief lustig und unbeschwert, wir spielten begeistert drei Runden „Meine Nachbarin ist krank“.
- Die Neuner versuchten alles, die Leistungskontrolle nicht schreiben zu müssen. Zwei Tage vorher sagte ich ihnen, wer mit einer Weihnachtsmütze käme, hätte eine Frage in der Arbeit frei. Sie kamen fast alle bemützt, standen vor dem Raum und als ich die Treppe heraufkam, schmetterten sie inbrünstig ein Weihnachtslied. Ich war gerührt, noch die ganze Zeit, als sie die Arbeit schrieben. Erstaunlich: Niemand hat gemeckert oder gemotzt, alle haben sich Mühe gegeben. Sie durften auch „privat“ Fragen an mich stellen, die ich mit Ja oder Nein beantwortete.
- Das Höhlenkunstprojekt mit den Fünfern lief super, ich muss das ausführlicher beschreiben.
- Einen Tag haben wir mit einigen Neunern in Erfurt verbracht, sie waren zum Empfang im Landtag geladen im Rahmen ihrer Straßensammlung für die Kriegsgräberfürsorge. Eine interessante Veranstaltung, inmitten von älteren Herrschaften und von jeder Menge Bundeswehr saßen sie brav, hörten sich Reden an, gingen auch nach vorne und nahmen ihre Auszeichnungen entgegen. Wir verpassten bewusst den ersten Rück-Zug, da sie sich angeregt mit Stabsgefreiten und Majoren unterhielten und Fragen stellten, welche Erlebnisse sie in Afghanistan hatten, wie sie mit verstümmelten Kindern klarkämen, was sie verdienen, was sie arbeiten und wie ihr Alltag bei der Bundeswehr aussehe.
- Die Leistungskontrolle der Siebener habe ich hinterher schnell überflogen, denn sie haben in der Vor-Stunde die Aufgabenstellungen selbst erarbeitet, inklusive Antworten und Punktevergabe. Aber nur wenige konnten die eigenen Fragen beantworten. Ähm.
- Im Lehrerzimmer haben wir die ganze Woche die Reste des Adventskonzertstollens vertilgt. An die Reste des Glühweins hat sich niemand gewagt, aber alle Flaschen waren am Donnerstag verschwunden.
Ferien!