Stadtflaniergang Meißen

Schöner kann die Stadt gar nicht sein, weihnachtlich geschmückt, Schnee auf Dächern und Straßen und es schneit auch weiter. Der Glühwein schmeckt am besten am Burgkeller, auf dem Weihnachtsmarkt gibt es andere Leckereien. Im Dom wird das Weihnachtsoratorium aufgeführt und vom Burgberg aus hat man nicht nur tolle Ausblicke, man sieht auch ein Feuerwerk sehr schön. Warum ist Feuerwerk? Unsere Ferienwohnung ist nur 100 Meter vom Rathaus entfernt, dort wird jeden Tag ein Fensterchen geöffnet. Beim Stadtflaniergang treffen wir auf ein Straßenschild:“Frauenlob“. Da sprudelte es aus KleinF nur so raus: „Katharina, ich wollte dich schon lange loben, zu deiner hervorragenden Wahl deines Ehemanns!“ Eine zufälligerweise anwesende Dame klärte uns dann über den Minnesänger Frauenlob auf, inzwischen habe ich nachgelesen:

Swer minnen schilt wil füeren,
wavon sin ar den twalm empfa,
der jage ir na und prüeve,
daz sin eigen schilt si da und keiner me.

Kein sich darf er niht rüeren;
er warte daz sin schildes boum
kein wandels soum iht habe gedacht
davon ein valscher troum vil lihte entste,
So daz sins herzen bilde  spil wider gegen ir schilde
sin schilt sie ouch niht wilde:   so wirt die liebe milde
er flih den spranz, so liebet sich diu liebe
ir beider kraft und blibet ganz.

Unsre Überraschungs- Familienessen im Burgkeller gestaltete sich sehr amüsant, wir haben viel gelacht und gut gegessen. Auf dem Heimweg stellten wir fest, dass nachts die Stadt geschlossen ist.

Leider haben wir nur einen Tag Zeit, deshalb besuchen wir die Albrechtsburg, da ist der Vormittag gerade ausreichend. Wir haben lange gebraucht, Friedrich den Gebissenen zu finden, da gibt es eine nette Familiengeschichte dazu: Vor langen Jahren hatte Kleinkarsten wohl kichernd gelesen: „Der Beschissene“ Klar, dass wir Fotos machen mussten, wir hatten uns ja auch eine Fotoerlaubnis gekauft. Auch die Sonderausstellung: „Königsmacher“ fand ich sehr gelungen, sie ist noch bis Oktober ’24 installiert. Übrigens kann man mit der Eintrittskarte (Kombi-Ticket) auch das Aschenbrödel-Schloss in Moritzburg besuchen. Da hatten wir uns also für die falsche Reihenfolge entschieden, denn am Vortag schreckten uns die vielen schlangestehenden Menschen dort ab.

Nun, es gibt in Meißen noch viel mehr zu entdecken, eine Stadtführung ist für den Überblick bestimmt sinnvoll. Am ersten Adventswochenende gab es nicht nur den normalen Weihnachtsmarkt, auch in einer Kirche, im Afra-Landesgymnasium und auch auf einem Weingut in der Nähe, doch die verlangten 9 Euro Eintritt pro Person. Demnächst ist auch Burgberg-Weihnachtsmarkt, das ist bestimmt sehr romantisch. Überhaupt ist Meißen für Romantiker zu empfehlen.

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