Nachdem das Jahr schon zwei Wochen alt ist, kann ich endlich darüber schreiben. Über die Verwunderlichkeiten am Neujahrstag und der Rätsel Lösungen. Über manches hätte ich nie wieder ein Wort verloren, doch ich wurde herausgefordert, ja provoziert. Die Rache ist mein. Hier die Neujahrsneuerungen:
Kleiner Fuchs hat sich verlaufen und versteckt. Schon wieder. Der rechtmäßige Besitzer tat ahnungslos, seine Angetraute behauptete keck, sie hätten ihn vergessen. Meine Arglosigkeit wurde von der Erkenntnis, dass dies stimmte, weitaus übertroffen. Kleiner Fuchs macht sich nun auf den Weg, da er von einer unheilbaren Heimwehattacke gebeutelt wird.
In der Lutherstube auf der Wartburg wurde früher ein Fleck an die Wand gemalt, um zu veranschaulichen, wie er, also Luther, mit Tinte nach dem Teufel, der ihm erschienen war, warf. Das wurde künstlerisch nachgestellt, mangels Tinte mit Rotwein und Schwung in der etwas unübersichtlichen Treppenkurve. Ein Stern, der deinen Namen trägt, ziert die Sudelei. So! Pranger!
Der Wäscheständer erlebte Niedagewesenes. Er wurde aus seinem sicheren Versteck gezerrt und mit Geschirrtüchern behängt. Ach was, behängt – geschmückt! Fein säuberlich, mit gleichen Abständen. Fassungslos stand ich nach durchzechter Nacht davor und grübelte über die Gründe des Verbrauchs und des Ordungssinns . Nur eins war mir klar: Ich war’s nicht!
Mit „Brot statt Böller“ wurden meine glutenfreien Backversuche betitelt. Dabei ist der Hefeteig sooo gut gegangen! Doch schon beim Formen der Brötchen konnte die Klebrigkeit an den Fingern nur durch mehr Mehl gemildert werden. Auch der programmierte Herd konnte nichts mehr herausreißen und Geschmack zusetzen. Werfen wäre zu gefährlich gewesen, wegwerfen ging.
Was von den Gästen übrig blieb: besagter Fuchs, im Fensterbrett drapiert; ein güldener Stern, unter den Fernseher geschoben; Hausschuhe, mitten im Flur; ein originalverpackter Kurzzeitwecker, im Beet; eine Strickjacke, schon zugeordnet, ein Seniorenfeuerwerk, am Regal befestigt und alkoholische Vorräte, die vermutlich lange Zeit reichen werden. Prost Neujahr!
Eines Tages werden sie gepilgert kommen. Alle. Heerscharen werden nach Kirchworbis ziehen. Sie werden sie sehen wollen. Den Fuchs. Die Hausschuhe. Den Wäscheständer. Den Fleck. Der Ort wird erblühen, Unterkünfte und Straßen werden gebaut, Hütten im Wald besiedelt.
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… Oh ja „Hütten im Wald besiedelt“…. Dann brennt das Feuer schon, wenn wir gewandert kommen und wir können gleich die alten Lieder singen.
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