Es ist klar, dass auf einer Messe alles funkelt und glänzt und im besten Licht präsentiert wird. Ist ja auch alles niegelnagelneu. Und vom Feinsten. Da tränen einem schon die Augen. Die Bodos untersuchten die technischen Spielereien der Yachten, ich schaute mir an, wie man denn stilvoll seinen Lebenstil zu Geltung bringt. Hier ein paar wirklich überzeugende Details: Das Steuer muss riesig sein, aus Karbon, edel geschwungen und immer auf Hochglanz poliert. Ist der Durchmesser eigenlich zu groß für das Schiffchen, wird ins Deck eine Rinne gesägt. Dahinein passen sicherlich auch die ganzen Krümel, Schokoladenpapierchen und diverse Kleinteile, die während des Tages so herumverteilt werden. Praktisch finde ich, dass man durch das Steuer steigen kann, zum Beispiel um sein Gepäck oder Bierkästen an Bord zu bringen.
Ablagen und Halter für Getränke sind natürlich wichtig, auf und unter Deck. Lebenswichtige Dinge sollten immer griffbereit sein.
Wie man man obigen Foto sehen kann, ist es durchaus möglich, nicht in eine Koje zu krauchen und vorsichtig zu wenden, um die Schlafposition einzunehmen. Man legt sich nieder und schlummert im Orchideeduft zart in den Sonnenaufgang. Im Laufe des nächsten Tages wirft man sein Negligé (oder nein, man lässt werfen) zuerst in die Waschmaschine und dann in den Trockner, während die Zähne sich im Glas selbst reinigen.
Doch werfen wir einen Blick in den Speisenvorbereitungsbereich. Für Banausen: wir sagen auch Küchenzeile dazu. Leider sind nicht alle Details zu sehen, aber man kann erkennen: den Geschirrspüler, den Herd, die Mikrowelle und den auf Fernbedienungsknopfdruckversenkbarenundhinterdersitzbankverschwindenderflachbildschirm.
Doch man will ja nicht den ganzen Tag waschen, kochen und spülen und alles auf Hochglanz polieren, nein, man will schließlich auch entspannen und Cocktails genießen. Und bequem sitzen, um sich vom anstrengenden protzen erholen.
Natürlich gibt es auch an Deck großzügig gestaltete Liegewiesen. Die vielen Segel wirken da sicher störend, deshalb werden sie gar nicht erst gesetzt, sondern der (VW!) Motor angelassen. Der ist so leise und der Motorraum so gedämmt, dass man sicher gar nicht merkt, wie man dahingleitet. Man kann dann ja in der nachsten Bar nachfragen, ob man in Monaco oder Nizza ist.
So, da werde ich mal mein Geld zählen, um Pläne zu machen.
Fertig.
Beim Segeln wird mir sowieso immer schlecht.
Pingback: Wunderliches auf der Boot | Isabelladonnas Ulletrulle
Eine wunderbar humorvolle Bewertung eines Luxus-Segelboot.
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