Trotz einer kurzen Nacht mit anschließender Verkaterung fuhren wir am Sonntag los, ungeahnte Weiten zu erkunden. Also wieder eine für uns neue Stadt, Neustadt im Harz, mit Erwanderung der umliegenden Höhen. Dass der Harz hier nicht wirklich hoch ist, kam uns recht. Und es gab erstaunlich viel zu sehen. Nettes Städtchen, mit altem Stadttor, Roland, einer Kirche mit Holzdach, welches von innen wie ein Schiff aussieht, einem Kurpark, diversen ruinösen Herrenhäusern und einer Burgruine. Als wir oben waren, hatten wir einen weiten Blick auf die wunderschöne Landschaft.
Die Ruine Hohnstein war sehr interessant, da überall Schilder mit Erklärungen angebracht waren. So wissen wir jetzt, wie Gipsgestein auch aussehen kann und wie Gipsputz im Mittelalter hergestellt wurde.
Als wir beim Hinausgehen aus der Burg noch den kleinen Burggarten bewunderten, kam N. eilig die paar Treppen zu uns hoch, drückte seinem Papa den kleinen Ball in die Hand, er solle den jetzt mal nehmen, und verkündete, dass da ein Hund käme. Wir erwarteten die Bestie mit gemischten Gefühlen, da kam ein klitzekleiner niedlicher brauner Pudel durchs Tor. Wir mussten so lachen, leider ist deshalb das Foto nichts geworden. Aber der Ball hat noch so einiges erlebt im Laufe des Tages, er ist diverse Hänge runtergekullert, reißende Rinnsale runtergeschwommen, in den Brennnesseln verschwunden und auf einem Teich gelandet. Hier ein Foto der Rettungsaktion:
Seltsamerweise ist der Ball nicht mal ohne Absicht in der Talsperre gelandet. Die war nämlich zu unserer großen Enttäuschung ringsherum eingezäunt. Dabei war es die älteste thüringer Talsperre, und auch die älteste des Harzes, wie auf einem (weiteren) Schild zu lesen war. Trinkwasser für Nordhausen, Anfang des vorigen Jahrhunderts („mithilfe von Italienern“ ?) mitsamt einer 11 km langen Wasserleitung erbaut. Wieviel km Zaun drumrum waren, war nicht zu lesen. Wir wollten es auch nicht nachmessen.



