Christa Wolf im Gespräch

Es ist unerlässlich, „Herr“ über die Fernbedienung zu sein. Nur wenn man selbst zappt, kann man sich was aussuchen, auf keinen Fall darf die Fernbedienung bei einer anderen Person sein. Nach spätestens 2 Senderdurchschaltungen ist man dann allein im Wohnzimmer und kann sich über „zufällig“  gefundene Sendungen freuen. So sah ich ganz unerwartet Christa Wolf bei „Gero von Boehm begegnet…“ auf 3Sat. Gerade noch habe ich bei G. Grass in seinem 1990er Tagebuch über seine Begegnungen mit ihr gelesen. Schön, sie gesund und munter zu sehen! Am 18. März wird sie 80! Herzlichen Glückwunsch! Als Studentin war ich tief beeindruckt von „Der geteilte Himmel“, „Nachdenken über Christa T.“ und „Kassandra“. Diskussionsgrundlagen für Seminare  über DDR-Literatur. Eigene, persönliche Interpretationen. Später dann, nach etlichen Jahren, liest sich „Kassandra“ ganz anders, ist „Medea“ , auch eine Figur aus der antiken Sagenwelt, sehr aktuell. Und jetzt, nach diesem Fernsehgespräch, werde ich ihre Bücher nochmal lesen. Zum Gespräch: Sie erzählt über ihre Kindheit, die Vertreibung, ihre Träume und Hoffnungen. Ihre Arbeit in der DDR, ihre „Mitarbeit“ bei der Stasi. Nach der „Wende“ wurde sie viel geschmäht und angegriffen.  „Medea“, (auch eine Frau, die als Sündenbock benutzt wird, die alle Schuld bekommt), ist nicht so einfach und schnell zu lesen. Aber nach diesem Interview unbedingt lesensnotwendig. Das gesamte Gespräch kann man sich in der 3Sat Mediathek anschauen, und Sonntag Mittag (Frauentag!) wird es auf dem Dokukanal wiederholt.

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