Was tut man in einer fremden Stadt, wenn man mal ganz dringend muss? Klar, man sucht ein Klo. In Paris zum Beispiel findet man eins in Litfaßsäulen. Da bekommt man eine desinfizierende Fußspülung, wenn man nicht schnell genug wieder draußen ist. An den französischen Autobahnparkplätzen geht man lieber nicht. In Granada geht man in eine Seitenstraße. Auf meine Frage, wie denn die Bewohner Granadas das im Sommer aushalten, bekam ich die Auskunft, dass die im Sommer alle am Meer seien. Auf Veranstaltungen geht man ins Dixi – Häusschen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es den korpulenten Zeitgenossen darin ergeht. Toi, toi, toi! Und auf dem Göttinger Bahnhof geht man ins …

Erlebnisklo

Nun, für das Center braucht man zunächst ganz dringend erst mal 50 Cent. Das muss ein ganz großes Geschäft sein! Denn laut Eigenauskunft des Bahnhofes kommen täglich 25 000 bis 35000 Menschen dorthin. Also nicht direkt zum WC-Center, sondern in den Bahnhof allgemein. Ich kann nur hoffen, dass es sich hierbei um Durchreisende handelt, ohne -fall- in der Mitte es Wortes. Aber warum ein Center? Weil man sich da mit anderen Menschen trifft? Weil die Leute aus der ganzen weiten Welt und näheren Umgebung nur dort ihre Bedürfnisse erledigen können? Weil die Deutschen bekannt für ihre herausragenden Fremdsprachenkentnisse sind? Oder weil nur zu einem Center der Bürgermeister die Eröffnungsrede hält? (Göttingen, Berlin…) Wie auch immer, wenn man also aus dem WC-Center wieder herausfindet, möchte man sich vielleicht um seine Reise kümmern. Da kann man zum Gepäck-Center gehen, oder zum Service Point, und wenn man wirklich eine Fahrkarte ein Ticket kaufen will, muss man zum Counter. Aber bitte Abstand halten, Diskretion! Oder man geht zum Fahrkartenautomaten. Und das ist eine ganz andere Geschichte…