Schon wieder ein Gastbeitrag von SKIPPER:
Ein weiteres Abenteuer hielt die See für uns bereit.
Der Hafen von Fiskardo auf Kefalonia gilt als sehr sicherer Hafen. Geschützt gegen alle Winde. Steht im Hafenführer. Nur, wenn der Seegang von Süd kommt, möglichst mit Ostkomponente, ist Schwell im Hafen. Steht auch im Hafenführer. Und so ist es auch.
Wir lagen im Hafen mit dem Heck zum Schwimmsteg und vor Anker. Vom Bug der Schiffe geht dann die Ankerkette 20 bis 30 m vor den Yachten zum Anker, der, wenn’s gut geht, hält. Andernfalls wird man auf den Steg getrieben und man beschädigt das Schiff oder man wird auf den Nachbarn getrieben und beschädigt zwei Schiffe. Auch wenn im Video die Schaukelei nicht sehr spektakulär aussieht, zerren die Boote am Anker und so hat sich der unsere gleich zwei Mal losgerissen. Ein Mal am Abend, wir kamen weinselig und gerade noch rechtzeitig vom Essen, und ein Mal am Vormittag, weil unser Nachbar zur linken mit seinem Anker unseren losriss.
Bei uns heißt so was: GEFECHTSALARM!!!
In diesem Fall bedeutet das: Landleinen lösen, Anker einholen, Anker neu ausbringen, rückwärts wieder in die Lücke einfädeln (was bei Seitenwind nicht so einfach ist) und das Schiff wieder am Steg anbinden. Aufregung pur. Aber Seeleute, wie wir sind, haben wir das natürlich souverän gemeistert. Das erste Mal mit Unterstützung der Ouzo-Damen auf dem Steg, die die Leinen wieder annahmen, das morgendliche Mal mit brüderlicher Hilfe, da ein Teil der Crew unterwegs war. Bricht da auch noch der Ring am Steg, der die Leine halten soll, wird es kurz hektisch.
Interessant sind aber auch die anderen Lösungsansätze: Man verlässt die Yacht und überlässt anderen, die sich netterweise berufen fühlen, die Arbeit. Funktioniert aber nur bedingt. Oder, wie bei einem Katamaran am Ende des Stegs: Man holt den Anker ein, bringt nur die Leinen zum Steg aus und lässt die ganze Nacht die beiden Motoren die Leinen straff halten, indem man Gas voraus gibt.
Die Wackelei kann man zum Teil in diesem Video sehen: (Unser Schiff ist das direkt vor dem kleinen roten Boot (ein Optimist), davor das Bruderschiff ( mit gelben Rettungskragen)