Unsere Zeitung druckte gestern, aus aktuellem Anlass, wie es so schön heißt, ein Zitat von Walther von der Vogelweide, seines Zeichens Minnesänger. Aktuell scheint das Thema schon tausend Jahre zu sein, außerdem noch international, würde ich behaupten.
„Das Volk ist dumm, das macht der Kohl, er bläht nur unterm Schurze; den Kopf hingegen lässt er hohl. So herrscht im Reich, ich sag:“Zum Wohl!“ – politisches Gefurze.“
Was will uns der Dichter damit sagen? (Na, habt ihr in der Schule diese Frage auch so gehasst?)
- Schon im Mittelalter aß man hierzulande Kohl. Wächst ja auch nicht viel mehr in diesem Klima. Kartoffeln gibt es bei uns noch nicht so lange.
- Zählte er sich mit zum Volk? Wenn ja, war er dumm und hatte Blähungen. Weil er Kohl aß.
- Bin ich das Volk? (Seit 1989 bin ich das wohl.) Dann bin ich dumm und habe Blähungen. Weil ich Kohl esse.
- Wenn einer pupst, sagt man: „Zum Wohl!“
- Politisches Gefurze gab es zu allen Zeiten. Das macht es jedoch nicht wirklich besser zu ertragen. Wobei mir der Ausdruck sehr gefällt.
- Dieses Zitat musste zu Regierungszeiten der „Birne“ ständig herhalten. Sozusagen Kohl mit Birne. Und viel politisches Gefurze soll es gegeben haben. Da gibt es aber auch so viele weitere Beispiele, man braucht nur die Nachrichten zu verfolgen. Tag für Tag.
Zurück zum Kohl und seinen Nebenwirkungen. jetzt im Winter gibt es bei uns recht viele Kohlmahlzeiten, die allerdings langsam auf Widerstand stoßen. Vermeintlich subtil werden mir Witze erzählt, in denen Parfümmarken und Frauentoiletten die Hauptrolle spielen. Bekanntlich kann jedoch der Haushaltsvorstand jeden noch so guten Witz versauen und so bleibt ihm nur der geräusch- und geruchsvolle Protest, der sogar die Katzen vom Sofa vertreibt.
Ich koche jetzt das Mittagessen. Es gibt Rosenkohl.
Hier irrt der Schreiberling, denn ich habe keinen Rosenkohl gekauft.
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Ach was, der Kommentartor ist vergesslich: Es gab Rosenkohl und gebratene Scholle! Die Beweisfotos folgen!
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