Junge Mütter und Väter, ein paar Omas sind auch dabei, scharen sich gleich im Eingangsbereich in einer Art undurchdringlicher Halbkreis. So ein Gewühl, denken wir und fragen uns, warum wir gerade um diese beste Einkaufsuhrzeit auch hier sind. Überhaupt mussten wir sogar 15 Meter vom Eingang entfernt parken, das geht ja gar nicht! Ich habe keine Lust mehr. Da steigt uns Bratwurstduft in die Nase. Wir könnten doch…  So richtig Hunger ist das nicht, aber ein kleiner Appetit…. Zuerst einkaufen…. ? Riecht so gut….. Ach was solls, erst mal Bratwurst! Klar, Glühwein auch! Wir ergattern einen freien Stehtisch und versuchen uns nicht mit Senf zu bekleckern. Wir begrüßen und schwatzen mit Bekannten und sehen durch eine Menschenlücke jetzt auch, dass der Weihnachtsmann himself im Markt vor einer wunderschönen Winterlandschaft und etwas Tannengestrüpp auf einer Gartenbank sitzt. Diverse Kleinkinder werden ihm gereicht, die kessen klettern allein auf seinen Schoß. Verzückte Eltern und der letzte Fotograf seiner Art runden das Spektakel ab. Der Glühwein ist inzwischen auf Trinktemperatur heruntergekühlt. Doch wir haben es nicht mehr eilig. An der Großfamilie, die fest verwurzelt direkt vor uns steht, kommen wir auch schlecht nochmal vorbei. Kleine Kinder mit Bratwurst sind für die Außenbekleidung der Drängelnden sowieso gefährlich, die zugehörigen Aufsichtspersonen sehen auch nicht sehr emphatisch aus, sie stehen einfach mitten im Weg rum und debattieren über sonstwas. Die voluminöse mutmaßliche Mutter des ningelnden Mädchens erhebt auf einmal den Zeigefinger, hackt damit vor dem kleinen verschmierten Gesichtchen rum und droht: „Du isst jetzt sofort deine Bratwurst auf!!!! Sonst kommt der Weihnachtsmann!!!“