Neue Wörter sind es nur für mich, nehme ich an. Denn es wird ja nur so damit rumgeworfen, sie werden dem Publikum vor die Ohren geknallt oder sollen den kundigen Leser vom doofen trennen. Und wer möchte schon zugeben, nicht zu verstehn. Klar verstehen wir irgendwie die Wörter aus dem Kontext. Aber sind sie auch klar? Warum werden sie benutzt? Steht eine Idee dahinter? Oder interpretieren wir wild herum? Ein paar Beispiele, aus dem Zusammenhang gerissen und allein gestellt:
- Distinktionsalarm: Alarm versteht man gut, die Warnung vor einer Gefahr. Nun zur Distinktion: Unterscheidung, besondere Vornehmheit, Wertschätzung, Auszeichnung, Rangabzeichen, Erhabenheit, Erlesenheit, Exlusivität, Raffinesse….
- multiprofessionelles Team: eindeutig ganz modern und gefragt und per Definition auch etwas Neues, noch nie Dagewesenes. Ach was sind wir stolz, in einem multiprofessionellen Team zu arbeiten! Das ist bestimmt eine Gehaltsstufe höher als nur so normal mit anderen Leuten aus anderen Disziplinen zusammenzuarbeiten. Oder gar semiprofessionell.
- Dystopie: Mit diesem Wort habe ich eine meiner Bildungslücken geschlossen. Da bin ich so durchs Leben gewandert und wusste doch wirklich nicht, dass es ein Gegenteil von Utopie gibt! Da dachte ich, ich sei einfach pessimistisch oder gar misantropisch, aber jetzt werde ich meine eigene Dystopie entwerfen!
- Validierung: Schon die Evaluation geht mir einfach nicht über die Lippen. Ist aber was anderes. Wenn ich also genau wissen will, welcher Weg zu meinem Ziel führt und das genau beschreibe oder definiere, ist dieser Weg dann valide. Gehe ich ihn wieder, komme ich an genau das Ziel. Eine Wanderkarte mit eingezeichnetem Weg. Ein Navi.
So, jetzt ihr: Verbessert mich! Lasst mich nicht dumm sterben! Lacht mich aus!
P.S. Wunderbare „neue“ Wörter finde ich immer wieder bei Mark Twain. „Hübschigkeiten“ – Da kann ich mir was vorstellen!