Steinpilze

In der Zeitung las ich beim Frühstück, dass einer fünfköpfigen Familie die eigengesammelte Knollenblätterpilzmahlzeit schlecht bekommen sei und sie im Krankenhaus liegen. Der Umfang der Leberschäden sei noch nicht abzusehen. Der Leber kann man auf mancherlei Art schaden, Alkohol ist eine beliebte, wie wir alle wissen. Nur, Alkohol schmeckt mir zur Zeit gar nicht, ich bin froh, wieder einigermaßen auf den Beinen zu sein und huste mich so durch den Tag. Und heute war endlich frische Luft angesagt, einmal den Langenberg hoch, langsam, langsam. Sicherheitshalber mit dem Taschenmesser in der Hosentasche, man kann ja nie wissen… Pilze in allen Farben, Größen und Formen stehen allerliebst im Walde herum, da muss doch auch was Schmackhaftes dabeisein! In einem kleinen Waldstück (und ausschließlich da) sammelten wir die Steinpilze ein und gingen nach 15 Minuten wieder nach Hause. Das Pilze putzen war ein Vergnügen, da es wenig Abfall gab, nur ein paar Schneckenfraßstellen. Einige trocknen auf der Heizung für winterliche Rouladen oder Gulasch, den größten Teil werden wir gleich essen. (Nein, nicht die Schneckenfraßstellen, sondern die guten Stücke!) So schmecken sie uns am besten: heiße Pfanne, Butter, kleingeschnittene Zwiebel, Schinkenwürfel, kleingeschnittene Pilze, etwa 10 Minuten braten, immermal wenden, Pfeffer, Salz, Petersilie – auf Butterbrot. Lecker!

Steinpilzbeute

Aber um die Leber zu schonen gibt es keinen Alkohol dazu, soll man ja sowieso nicht – zu Pilzen. Ist aber sicherlich so eine Mär… so wie die andere, jedes Jahr um diese Zeit, wo eine Familie, die jahrelang Pilze sammelt, sich vergiftet, weil sie just einen Knollenblätterpilz erwischten (und den sie natürlich nicht erkannten)! Dabei weiß doch wirklich jeeeder, dass jeweils einer der Familie nicht mitessen sollte. Einer muss noch telefonieren oder Auto fahren können. Guten Appetit!