Drastische Maßnahmen zur Abschreckung

In unserer Zum-Frühstücks-Jogurt-wird-sie-gelesen-Zeitung („Thüringer Allgemeine“) fand ich doch heute Morgen einen kleinen Artikel, an dem ich mich beinahe verschluckt hätte. Ich zitiere hier mal diesen Artikel:

„Musik von US-Schmusesänger Barry Manilow soll in einem Einkaufszentrum in Neuseeland pöbelnde Jugendliche vertreiben: Die Teens, die in der Mall immer wieder Müll verteilen, Graffiti sprühen und Drogen nehmen, könnten mit der Stimme des Sängers ruhiggestellt werden – oder wenigstens verschwinden, hofft die Vereinigung der Geschäftsleute in der Stadt Christchurch. Manilows Musik solle für ein positives Umfeld sorgen, „so dass sich niemand bedroht oder eingeschüchtert fühlt“, begründete Sprecher Paul Londsdale. AP“

Tja, was soll man dazu sagen. Ob das mal nicht nach hinten lossgeht. Sicher, die pöbelnden Jugendlichen suchen sich einen anderen Treffpunkt, aber was ist mit den schluchzenden Hausfrauen, die ihre tränennassen Tempos verteilen, den BHwerfenden Großmüttern und den spuckesprühenden Vitaminpillenabhängigen? Was ist mit all den neuseeländischen Mandys, die von der Begrüßungsmusik so begeistert sind, dass sie in der Mall ihren Wohnsitz errichten werden? Von denen fühlt sich keiner bedroht? Der Süßigkeiten- und Alkoholkonsum wird ins unermessliche steigen (und auch der Verkauf von „Ohropax“ und Kopfhörern). Denkt denn jemand der Verantwortlichen überhaupt auch an den Künstler? Was soll der arme Barry davon halten? Ihm zum Trost hier ein kleines Musikvideo.

Und noch eine Frage an alle Mitleser: Sollten die deutschen Supermärkte nicht aufgefordert werden, ihre Musikauswahl öffentlich zu begründen?

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1 Response to Drastische Maßnahmen zur Abschreckung

  1. Avatar von Stresskeks schokoschnitte sagt:

    Ja, absolut!

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